Der Auszug . . .

Passend zur Novemberstimmung wurde es ganz still.
Am St. Martinstag 2013 war es einmal wieder so weit. Unsere Hundekinder wurden in ihr neues Zuhause abgeholt.BearbeitetWelpen mit 3 Wochen 044

BearbeitetWelpen2009 027Was empfindet man da alles als Züchter? Zunächst einmal kam der Tag des Zuchtwartes und der tierärztlichen Untersuchungen. Am frühen Morgen kam unsere Freundin Ute (Tierärztin). Alle Welpen wurden gründlich untersucht. Die Zähne begutachtet und die Herzchen abgehört. Dann erfolgte noch die Impfung und der blöde Chip. Muss aber sein. Ganz tapfer haben alle Bärchen diese Dinge über sich ergehen lassen. Mal ehrlich, vor ein paar Jahren noch, mit der Tätozange, war es für mich ein grauseliger Tag. Die Kleinen hatten wirklich Schmerzen. Beim Chip gab es hier und da mal einen kurzen Quitscher, aber dann war es auch schon vorbei.

BearbeitetWelpen2009 094Unsere Tierärztin war beeindruckt von dem Wurf. Alle Hundekinder munter und wohl-
genährt und unheimlich knuffig. Wir waren glücklich, dass alle nach den Strapazen der Geburt (wir berichteten darüber) sich so gut entwickelt haben.

Am Abend kam dann Jürgen Sauer, der Zuchtwart. Auch er war von dem kleinen Rudel begeistert. Allen Hundekindern wurde ein guter Rassetypus sowie bester Pflege- und Ernährungszustand bescheinigt. Es gab außer einem leichten Nabel-bruch keinerlei Mängel. Alle Baby`s hatten ein ordnungsgemäßes Scherengebiss.
Die Hoden der Jungs waren auch an Ort und Stelle. Frauchen war überglücklich, dass nach der schweren Geburt nun alles einen guten Abschluss gefunden hat.

Nun zum Tag des Abschieds. In diesem Jahr fiel es mir, der Züchterin, viel schwerer mich von „meinen Baby´s“ zu trennen. Am Ende der Geburt hatten Horst und ich beschlossen, das würde für Evita Espania der letzte Wurf sein. Sie hatte viele Stunden sehr gelitten und dann noch der Kaiserschnitt. Die Gebärmutter wurde daher bei der OP mit entfernt. Auch war ich ganz fest der Meinung, dass es diesmal der letzte Wurf in Obernburg überhaupt sei.BearbeitetWelpen2009 004

Anstrengende acht Wochen folgten. Nun aber, da schon zwei Wochen seit dem Auszug der Bärenkinder vergangen sind, kamen mir immer wieder die Worte meines Zuchtwartes in den Sinn, „Marianne du musst weitermachen. Wotan ist so ein toller Rüde. Das Zuchtergebnis dieses Wurfes lässt keine Wünsche offen.
Einfach wunderschöne Welpen. Jetzt, wo du diesen schönen, liebenswerten Rüden hast, wäre es zu schade nach so vielen Jahren ganz aufzugeben“.

Es stimmt schon, eigentlich habe ich auch daran gedacht, eine junge Hündin mal aus einer ganz anderen Linie zu holen. Wir werden es dem Schicksal überlassen, was die Zukunft in Sachen Zucht bringt.Bearbeiteti-phone 006

Unsere Hundekinder wurden alle, wie gesagt, am Sonntag, den 11. November 2013, abgeholt. Ein Trost für mich ist der, dass es ausnahmslos nette Menschen sind, die jetzt mit den MP-Kindern leben. Es gab vorher bereits lange Gespräche und gute Kontakte. Zwei Rüden werden zu Therapiehunden ausgebildet. Meine Gedanken sind noch oft bei den Kleinen.

Später sah ich „Hera de Castillio Alto“ auf dem Welpenspielplatz. Sie ist wunderschön und Benno und Regina sind mächtig stolz auf ihre „Kleine“. Sie war auf dem Platz das jüngste Hundekind. Durch ihre Größe aber meint der Betrachter sie wäre die Älteste. Es war eine Augenweide den Kleinen zuzuschauen.

Hera hat es wirklich sehr gut getroffen. Da sie in unserer Nähe ist, werden wir sie sicher oft sehen. Eine Woche nach der Trennung von Obernburg, wurden wir in die Huhnsmühle, Heras neues zu KLein LöwensteinHera und Mikesch Hause, eingeladen. Ich hatte etwas Bedenken. Vielleicht war das Wiedersehen zu früh? Hera begrüßte uns mit Benno und Regina vor der Haustür. Aus Freude über das Wiedersehen gab es eine große Pfütze. Danach war alles easy. Sie kam zu Horst und mir, ließ sich kraulen und wir spielten zusammen. Dann ging sie zu Regina, tollte noch mit ihrem Spielzeug durchs Zimmer und ärgerte den Kater Mikesch. Auch alles entspannt mit Hund und Katze. Plötzlich suchte Hera ihren Lieblingsplatz auf und schlief ganz zufrieden ein. Wir waren uns einig, Hera ist zu Hause angekommen.

Telefonisch kamen von allen anderen Neu-MP-Besitzern auch nur positive Meldungen. Die Hundekinder hatten den Umzug problemlos überstanden. Es gab noch ein paar Fragen zu Diesem und Jenem. Alle waren glücklich, dass die acht Wochen Wartezeit auf den neuen Hausgenossen nun endlich vorbei waren.

Nach Berlin, Leipzig, Duisburg, Wuppertal, Frankenau und in die Schweiz gehen nun unsere Wünsche. Möget ihr lieben Menschen unserer Rasse immer verbunden sein. Passt auf die Kleinen gut auf und habt auch Verständnis, wenn mal die „Erziehung“ nicht so läuft, wie man es sich vorstellt. Ein Herdenschutzhund, darüber sprachen wir aber vorher, ist nicht immer einfach. Er hat seinen eigenen Kopf. Wenn man aber sein Vertrauen erhält, entsteht daraus eine große, innige Mensch-Hundebeziehung.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAIn diesem Sinne wünschen Horst und ich allen Neubesitzern und allen Hundefreunden stets Glück, Freude und ein gesundes gemeinsames Zusammenleben mit den ältesten Freunden der Menschen, unseren Hunden.

Marianne Hauptfleisch