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Mastiff Welpen aktuell

Rasseportrait Mastiff

Erhabenheit und Wesensstärke ‑ der Titel des gleichnamigen Mastiffbuches von Joan Hahn trifft herausragende Charakteristika des britischen Nationalhundes, des Old English, in nicht‑angelsächsischen Ländern einfach als „Mastiff“ bezeichnet.

Ohne dass an dieser Stelle ausführlich auf die lange Historie dieser Rasse eingegangen werden soll und unter Vernachlässigung der unzähligen Geschichten und Anekdoten aus dem alten England sei dennoch eine historische Beschreibung zitiert, die Oscar Horn im Jahre 1882 im »Handbuch des Hunde‑Sport« unter dem Kapitel »Schutz und Wachbunde« formulierte: „Der Mastiff vertritt in England die Stelle unserer Doggen; schwerer als die letzteren, wird er, da er ihre Höhe nicht erreicht, ein ordentlicher Fleischkoloß. Er wird bis zu 200 Pfund schwer! Seine Erscheinung ist massiv… In England ist er als Wachhund mit Vorliebe in Gebrauch, in Deutschland sieht man ihn fast nur auf Ausstellungen.“
Diese nahezu 120 Jahre alte Einschätzung ‑ der Mastiff hat als »Exot« der Deutschen Dogge in puncto Popularität nie Konkurrenz machen können ‑ hat bis heute wenig von ihrer Gültigkeit verloren; die Briten sehen die Beliebtheitsskala naturgemäß genau umgekehrt! Der Mastiff gilt als eine der ältesten Hunderassen, die ‑ abgesehen von ihrem Ursprungsland England ‑ weltweit überaus selten ist.

Mastiffähnliche, große Doggenartige wurden in der Antike als Kriegshunde und Schutzhunde eingesetzt, doch spätestens seit dem Mittelalter ausschließlich als Schutz‑ und Begleithunde sowie als Jagdhunde des Feudaladels auf Großwild. Der moderne Mastiff ist ein gutmütiger, zuverlässiger Beschützer „seiner“ Familie mit äußerst hoher Reizschwelle und größter Toleranz gegenüber Mensch und Tier. Er wird wegen seiner sprichwörtlichen Gelassenheit (gentle gigant) in vielen Ländern, v.a. in den USA als Therapiehund hoch geschätzt. Er ist außerordentlich personenbezogen und nimmt seine Beschützeraufgaben für alle Familienmitglieder wahr.

Natürlich ist gerade für einen solchen Hunderiesen eine konsequente Erziehung unerlässlich. Begleithundeprüfung, Team‑Test, Wesenstests im Rahmen der diversen Länderverordnungen ‑ der Mastiff nimmt’s rassetypisch mit stoischer Gelassenheit! Der Mastiff ist, konsequent erzogen, ein eher unkomplizierter Hund, wenn auch manchmal etwas dickköpfig. In fast allen Rasseportraits werden Superlative bemüht, die angeblich nur die eine Rasse besitzt: den höchsten Adel, die größte Führigkeit, die optimale jagdliche Eignung etc. Sucht man all dies, treibt einen echt britische Sturheit zum Wahnsinn und liebt man Extremtouren mit Computermessung für Geschwindigkeit, Entfernung und Kalorienverbrauch oder vergleichende Sprints mit dem Jagdgebrauchshund des Nachbarn über 110 cm ‑ Hürden, dann gilt: Hände weg vom Mastiff !

Er ist der absolut falsche Hund für Leistungsfanatiker. Er schätzt es dagegen sehr, mit seinen Menschen ausgedehnte, durchaus sportliche, jedoch keine rekordverdächtigen Spaziergänge zu unternehmen. Viele Mastiffs lieben Wasser und sind gute Schwimmer. Als Brite zieht er selbst extreme Kälte großer Hitze vor ‑ der Riese ist ein Hund von robuster Gesundheit. Für Menschen, die sich einen physisch wenig anfälligen, psychisch eher sensiblen Familienhund mit pflegeleichtem, kurzem Haarkleid und melancholischem Faltenwurf im Gesicht sowie einem leichten Hang zum Versabbern der Haus‑ und Autoscheiben erträumen, ist der massige, blonde Brite mit den großen Pfoten ein echter Traumhund!

13. 07. 2011 / DE

FCI – Standard Nr. 264

MASTIFF

ÜBERSETZUNG: Frau Isolde Schmidt, Club für Molosser e.V., ergänzt und überarbeitet Christina Bailey / Offizielle Originalsprache (EN)

URSPRUNG : Grossbritannien.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS : 13.10.2010.

VERWENDUNG : Schutz- und Wachhund.

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer- Molossoide-Schweizer Sennenhunde.
Sektion2.1 Molossoide, doggenartige Hunde. Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS :
Den Mastiff, -vielleicht von nicht ganz genau der gleichen Statur wie wir ihn heute kennen- gibt es schon seit mehreren hundert Jahren und er hatte seinen Anteil an der Geschichte seit weit vor der Schlacht von Agincourt im frühen 15. Jahrhundert. Schon dann war der Mastiff für seinen Mut und seinen Beschützerinstinkt bekannt. Es gibt Aufzeichnungen, die besagen, dass die Römer als sie in Grossbritannien einmarschierten einen Mastiff-Typ ähnlichen Hund fanden, welcher sie so beindruckte, dass sie mehrere mit nach Rom für den Kampf in ihren Arenas mitnahmen. Als die Normannen nach Grossbritannien kamen war der Mastiff Typ so verbreitet, dass das französische Wort Dogue seinen Weg in die englische Sprache fand.
Nach dem zweiten Weltkrieg war die Rasse fast ausgestorben in Grossbritannien. Man importierte dann Tiere und seitdem hat die Rasse in Anzahl und Qualität zugenommen. Er ist ein extrem grosser Hund in Höhe und Umfang, breit und tief im Körper, voller Substanz mit grossen kräftigen Knochen, der seine Grösse mit gutem Wesen vereinbart.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Der Kopf bietet in seinen allgemeinen Umrissen aus jedem Blickwinkel ein quadratisches Erscheinungsbild.
Breite ist höchst erwünscht und sie soll im Verhältnis zur Gesamtlänge von Kopf und Vorgesicht 2 : 3 betragen. Der Körper ist massiv, breit, tief, lang und mächtig gebaut und steht auf weit auseinander gestellten, senkrechten Läufen. Die Muskeln zeichnen sich klar ab. Grösse ist erwünscht aber nur wenn sie mit Qualität verbunden ist und wenn totale Gesundheit beibehalten wird. Höhe und Substanz sind wichtig, vorausgesetzt, beide Merkmale stehen im richtigen Verhältnis zueinander. Gross, massiv, kraftvoll, ebenmässig, festgefügtes Gebäude.

WICHTIGE PROPORTIONEN :
Die Länge des Körpers, gemessen vom Schultergelenk bis zum Sitzbeinhöcker, ist grösser als die Höhe bis zum Widerrist.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Eine Kombination von Erhabenheit und Mut. Ruhig, liebevoll zu seinen Besitzern, aber fähig sie zu beschützen. Gewöhnlich verhält er sich gleichgültig gegenüber Fremden; Ängstlichkeit ist unakzeptabel.

KOPF :

OBERKOPF :
Schädel: Der Schädel ist breit zwischen den Ohren, die Stirn ist eben, aber mit Falten versehen, wenn die Aufmerksamkeit des Hundes erregt wird. Augenbrauen leicht hochgezogen. Der Bogen quer über den Schädel zeigt eine abgeflachte Rundung mit einer zwischen den Augen liegenden und bis zur halben Sagitalnaht hinausreichenden Furche.
Stop : Stop zwischen den Augen gut ausgeprägt aber nicht zu abrupt.

GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm: Schwarz, breit, mit – von vorne betrachtet – weit geöffneten Nasenlöcher; im Profil ist die Nase eben (nicht aufgeworfen).

Fang: Der Fang ist kurz, breit unter den Augen, fast gleichbleibend breit bis zur Nasenspitze, stumpf und quadratisch geschnitten.

So bildet er mit dem Nasenrücken einen rechten Winkel, enorme Tiefe von der Nasenspitze zum Unterkiefer. Fanglänge im Verhältnis zur Gesamtheit von Schädel und Vorgesicht wie 1 : 3. Fangumfang (gemessen in der Mitte zwischen Augen und Nasenspitze) im Verhältnis zum Kopfumfang (vor den Ohren gemessen) wie 3 : 5. In Ruhe ist bei erwachsenen Hunden jede Übertreibung von Falten oder übermässig viel Haut unakzeptabel.

Lefzen : Lefzen in stumpfem Winkel von der Nasenscheidewand ausgehend, leicht hängend, so dass ein quadratisches Profil entsteht.

Kiefer / Zähne : Unterkiefer breit. Fangzähne gesund, kräftig und weit auseinanderstehend. Die Schneidezähne bilden einen exakten Zahnschluss (Zangengebiss von einer Ecke zur anderen Ecke) oder die untere Zahnreihe vor der oberen Zahnreihe (Vorbiss), aber niemals so stark, dass untere Schneidezähne bei geschlossenem Fang sichtbar wären.

Backen: Schläfen- und Backenmuskulatur (Schläfenbein- und Kaumuskel) gut entwickelt.

Augen : Mittelmässige Grösse, weit auseinander gesetzt. Augenfarbe haselnussbraun, je dunkler desdo besser, Nickhaut nicht sichtbar. Lose Augenlider höchst unerwünscht. Frei von auffälligen Augenproblemen.

Ohren: Klein, fühlen sich dünn an, weit auseinander am höchsten Punkt zu beiden Seiten des Schädels angesetzt, so dass die Linie quer über den höchsten Punkt des Schädels weitergeführt wird. Flach und dicht an den Wangen anliegend wenn der Hund entspannt ist.

HALS: Leicht gewölbt, mässig lang, sehr muskulös. Umfang etwa 2,5 bis 5 cm weniger als der Umfang des Kopfes, gemessen vor den Ohren.

KÖRPER :
Obere Profillinie : Gerade.
Rücken: Breit und muskulös.
Lenden: Breit und muskulös, flach und sehr breit bei den Hündinnen, leicht gewölbt bei den Rüden.
Brust: Breit, tief und gut zwischen den Vorderläufen gelagert. Rippen gewölbt und gut gerundet. Hinter Rippen tief und weit zu den Hüften zurückreichend.
Untere Profillinie und Bauch : Flanken äusserst tief.

RUTE : Hochangesetzt, bis zu den Sprunggelenken reichend oder ein wenig länger. Breit am Ansatz und zum Ende hin in einer Spitze auslaufend. In Ruhestellung gerade herabhängend und in der Erregung mit nach oben gerichteter Spitze gebogen. Die Rute darf nicht über die Rückenlinie erhoben getragen werden.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND :
Allgmeines: Ausgeglichen und in Harmonie mit der Hinterhand.
Schultern: Leicht schräg, schwer und muskulös.
Oberarm: Leicht schräg, schwer und muskulös.
Ellenbogen : Ellenbogen parallel zum Körper.
Unterarm: Vorderläufe gerade, stark und weit auseinandergestellt; starke Knochen.

Vordermittelfuss : Gerader Vordermittelfuss.

Vorderpfoten : Gross, rund und geschlossen. Zehen gut gewölbt. Krallen schwarz.

HINTERHAND :
Allgmeines : Breit, weit und muskulös. Kräftige Hinterhand ist von höchster Wichtigkeit,
kuhhessigkeit bei erwachsenen Hunden ist unakzeptabel.

Unterschenkel: Gut entwickelte Unterschenkel.

Hintermittelfuss: Sprunggelenke gut gewinkelt, breit gestellt und im Stand und in der Bewegung gerade.

Hinterpfoten : Gross, rund und geschlossen. Zehen gut gewölbt. Krallen schwarz.

GANGWERK : Kraftvoll, mühelos raumgreifend, mit Schub von hinten, flüssig mit raumgreifenden Schritten. Die Rückenlinie bleibt während der Bewegung gerade.
Die Tendenz zum Passgang ist unerwünscht. Absolut gesundes Gangwerk ist unerlässlich.

HAARKLEID

Haar: Kurz, anliegend, aber harsch an Hals und Schultern.

Farbe : Apricot, falb oder gestromt. Auf jeden Fall sollten Fang, Ohren und Nase schwarz und die Augenlider schwarz umrandet sein, wobei sich das Schwarz zwischen den Augen nach oben ausbreitet. Übermässig viel weiss am Körper, Brust oder Füssen ist unakzeptabel.

FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:
• Aggressiv oder übermässig ängstlich.
• Hunde, die deutliche physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Die letzten Änderungen sind in Fettschrift.