Rassebetreuerin
Ute Mondesir
Heidestraße 1
35625 Hüttenberg
Tel.: 0151–53355393
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Rasseportrait
Zuchthistorie
Der Grundstein der deutschen Tosazucht wurde Mitte der 70er Jahre gelegt. Professor Hermann Heuser importiert das erste Zuchtpaar aus Japan. In seinem Zwinger vom Breinigerberg fallen 3 Würfe mit insgesamt 34 Welpen.
Heuser gibt die Zucht auf und verkauft Taro und Hanako an Wolfgang Fink. Im Zwinger of Hirosaki fallen 3 Würfe mit 32 Welpen.
In Schweden importiert Geoffrey Stocklassa ein Zuchtpaar aus Kyushu.
In Holland erwirbt Anfang der 80er Frens Kappe das Tosapaar Fujishiro und Mitchiko. Sehr viele dieser Nachkommen stehen heute in Osteuropa.
Wolfgang Fink versucht aus Hawaii nach Donald Lee jr. Rüden Mutsu einen Wurf zu importieren. Das Vorhaben scheitert.
Familie Jessen aus Heinsberg erwirbt Mitte der 80er eine Hündin aus dem letzten Wurf von Professor Heuser, Cohara vom Breinigerberg. Aus ihr fallen 1991 nach Taico Benibana von der Akkelei acht Welpen. Einzig der Rüde Akihito of Tamahimeden kommt in die Zucht.
Mitte der 90er werden unterschiedliche Tosas aus USA importiert. 1995 die Hündin Tensai, eine Tochter des Weltsiegers 1996, Ryoma aus Japan, der Rüde Sir T. aus dem Fire Mountain Kennel, in Holland importiert sowohl Cor van Hugt und Robert Scholl Hunde aus dem Sakura Kennel von Lew Glogower einige Tosas. Nach Schweden zu Magnus Malmgren gehen zwei Hündinnen aus diesem Zwinger. In Deutschland erwirbt Ake Möller bei Lew Glogower ebenfalls zwei Hündinnen, Chimbutsu und Mrs. Busy. In den folgenden Jahren gibt es bei allen europäischen Züchtern mehr oder weniger große Zuchterfolge zu verzeichnen.
1999 fallen in Deutschland 24 Welpen. Die Zahl der in Deutschland registrierten Tosas steigt auf 35. Durch den regen und engen Kontakt zu Yoko Okushima, gelingt es außerdem drei Tosas aus Japan zu importieren. Dies waren die ersten Tosas aus Japan seit fast 20 Jahren.
In den USA beginnt die Tosazucht in den späten Siebzigern. Scott Gibson importiert die ersten Tosas aus Japan.
Der Schauspieler Jack Pallance (Shane, Chatos Land, Batman oder Out of Rosenheim) bekommt für eine Sendung über die ringenden Hunde von Japan ein Zuchtpaar, Miss Kochi und Kuma, geschenkt. Pallance züchtet zwei Würfe mit diesen Hunden. Etwas später gibt er die Hunde an den DogStar Kennel von Serena Burnett ab.
Weitere bekannte Züchter sind Anna Adams vom Fire Mountain Kennel, Paul Groenendael, Jerry Hall, Mariella Sachs, Marilyn Olsen Neville von Braveheart Tosas, Yoko Okushima von Yokozuna Tosas, die heute wieder in Japan lebt, Daryl Dieterle vom Matsu Kennel, Lew Glogower vom Sakura Kennel, Steve Ostuni von East West Trading oder Michelle Jones von Stonewall Tosas. Heute gibt es über 1500 Tosas in den USA.
Legende und Listenhund
Rassediskriminierung in Deutschland
In Japan ist der Tosa Legende und Mythos. Verehrt wie die Sumoringer, behangen mit heiligen Symbolen und der Stolz seines Besitzers.
In Deutschland gehört er in vielen Bundesländern mit anderen Rassen zu den sogenannten Listenhunden. Diskriminierte Rassen, die a priori als gefährlich, aggressiv, kurz zu Bestien gestempelt wurden. Die Folge sind Zucht-, und Haltungsverbote, Maulkorb- und Leinenzwang, Kampfhundesteuer und Kriminalisierung der Besitzer. In Deutschland hat nachweislich noch kein Tosa einen Menschen verletzt. Und auch in Japan, wo es über 10.000 Tosas gibt, haben wir in Erfahrung gebracht, dass noch kein Tosa menschenbezogen gefährlich aufgefallen ist. In den USA gab es seit den 80ern gerade mal vier Vorfälle mit Tosas, bei denen Menschen verletzt wurden. In allen Fällen lag Fehlverhalten der geschädigten Personen vor. Es bleibt abzuwarten, ob der Tosa in den nächsten Jahren wieder Fuß fassen kann, oder ob er langsam in Deutschland ausstirbt. Über die aktuelle Situation in den einzelnen Bundesländern können Sie sich auf den Molosserseiten informieren.
Ein Ausblick
Ob die Rasse in Zukunft eine Chance bekommt, liegt mit Sicherheit nicht nur an der Leistung der Züchter. Auch Sie können viel zur Erhaltung und Verbesserung des Tosa beitragen. Denn nur der wohlerzogene und gut sozialisierte Tosa hat in unserer Gesellschaft seine Berechtigung. Erziehen Sie Ihren Hund also frühzeitig und wenden Sie sich beim Kauf eines Tosa ausschließlich an den verantwortungsbewussten Hobbyzüchter. Hier werden Sie einen Hund bekommen, an dem Sie Ihre Freude haben. Und Sie helfen den Tosa aus den Schlagzeilen der Medien herauszuhalten. Von kommerziellen Züchtern, vom Hundehandel und teilweise von Züchtern aus dem Ostblock sollten Sie die Finger lassen. Hier wird auf Kosten der Hunde gezüchtet, oder besser gesagt vermehrt. Genetische und psychische Defekte sind die Folge. Oft haben wir es erlebt, dass die Interessenten zuerst bei uns anrufen, dann bei zwielichtigen Händlern kaufen und dann wieder bei uns um Hilfe fragen, wenn der Hund krank ist oder Wesensschwächen zeigt. Das eventuell gesparte Geld beim ach so günstigen Kaufpreis kann man dann in Tierarztrechnungen investieren.
Unsere Kontakte zu Züchtern in aller Welt sind sehr gut. Wir kennen die unterschiedlichen Linien sehr genau und können Sie auch beim Import eines Tosa aus dem Ausland beraten. Dies ist natürlich nur dann möglich, wenn die unselige Rassendiskriminierung in Deutschland endlich zu den Akten gelegt wird. Solange der Tosa aber immer noch auf den Rasselisten aufgeführt und mit Zucht-, Import- oder Haltungsverbot belegt ist, treten wir auf der Stelle. Trotzdem freuen wir uns über jeden der sich ernsthaft für den Tosa interessiert. Wenden Sie sich also vertrauensvoll an die Ansprechpartner der AG.
Hier erfahren Sie alles was Sie sonst noch über den Tosa wissen möchten. Fragen Sie uns!
FCI Standard N° 260 vom 09.12.1997
Tosa Inu
Ursprungsland : Japan
Verwendung: Früher Kampfhund, heute Wachhund.
FCI-Klassifikation:
Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde
Sektion 2.1. Molosser. Ohne Arbeitsprüfung
Kurzer, entwicklungsgeschichtlicher Überblick:
Japan hat eine lange Tradition des Hundekampfes, die bis ins 14. Jahrhundert zurück geht. Mit dieser Geschichte im Hintergrund
Wurde diese Rasse aus dem Shikoku-Ken und westlichen Rassen erschaffen. Benannt nach der Region wo er gezüchtet wurde, heißt
Diese Rasse auch Japanischer Mastiff. Die westlichen Rassen, die zum Einsatz kamen waren Bulldogs (1872), Mastiffs (1874),
Deutsche Vorstehhunde (1876) und Deutsche Doggen (1924). Alle diese Rassen wurden zur Verbesserung des Tosas in einer Reihe
Von Kreuzungen hintereinander verwendet. Nach verschiedenen Aussagen wurden ebenfalls Bernhardiner und Bullterrier benutzt, aber die Jahre ihrer Verwendung sind unbekannt.
Die beim Tosa fest verankerten Charaktereigenschaften wie Widerstandskraft und Kampfinstinkt sind für Molosser typisch und können beim Tosa auf den Einfluss dieser Rassen zurückgeführt werden.
Allgemeines Erscheinungsbild:
Grosser Hund, von kräftiger Gestalt und würdigem Benehmen. Er hat Hängeohren, ein kurzes Haarkleid, einen quadratischen Fang und eine an ihrem Ansatz dicke Hängerute.
Verhalten und Charakter (Wesen):
Bestimmt durch Geduld, Gelassenheit, Unerschrockenheit und Mut.
KOPF
OBERKOPF:
Schädel: Breit.
Stop: Ziemlich markant.
GESICHTSSCHÄDEL:
Nase: Nasenschwamm breit und schwarz.
Fang: Mässig lang. Nasenrücken gerade
Kiefer: Ober-und Unterkiefer kräftig.
Zähne: Kräftiges Scherengebiss.
Augen: Relativ klein, von dunkelbrauner Farbe; Ausdruck würdig.
Ohren: Relativ klein und dünn, seitlich am Schädel hoch angesetzt, hängend und dicht an den Backen anliegend.
HALS: Muskulös, mit Wamme.
KÖRPER:
Widerrist: Hoch.
Rücken: Horizontal und gerade.
Lenden: Breit, muskulös.
Kruppe: Im oberen Bereich leicht gewölbt.
Brust: Breit und tief, mässige Rippenwölbung.
Bauch: Gut aufgezogen.
Rute: Ansatz dick, sich gegen die Spitze zu verjüngend. Wenn die Rute hängt, reicht sie bis zum Sprunggelenk.
VORDERHAND:
Schultern: Mässig schräg gelagert.
Unterarme: Gerade, mässig lang und kräftig.
Vorderfusswurzel: Kräftig, leicht geneigt.
HINTERHAND:
Muskeln sehr gut entwickelt. Knie -und Sprungelenk mässig gewinkelt.
PFOTEN: kräftig, Zehen eng aneinander liegend; Ballen dick und elastisch; Krallen hart und vorzugsweise von dunkler Farbe.
GANGWERK: Energisch und kraftvoll.
HAARKLEID:
Beschaffenheit des Haares: Kurz, hart und dicht.
Farbe: Rot, Falbfarben, apricot, schwarz, gestromt. Diskrete weiße Abzeichen an Brust und Pfoten sind zulässig.
GRÖSSE: Widerristhöhe im Minimum 60 cm für Rüden und 55 cm für Hündinnen.
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler betrachtet werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
– Spitzer Fang.
– Leichter Vor-oder Rückbiss.
– Dünne Knochen.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
– Scheuheit.
– Sehr stark ausgesprochener Vor- oder Rückbiss.
N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, welche sich vollständig im Hodensack befinden